Deutschsprachige Bücher

Dieses hervorragend aufgemachte Sachbuch und Nachschlagewerk dürfte das Herz aller Permakulturinteressierten höher schlagen lassen. Die "Nutzpflanzenkunde" wurde verfaßt von Prof. Dr. rer. nat. W. Franke vom Institut für landwirtschaftliche Botanik der Universität Bonn.
Die Grobgliederung des Buches ist zweiteilig: der erste allgemeine Teil beschäftigt sich (auf sieben Seiten) mit Pflanzen und ihren nutzbaren Teilen auf botanisch-morphologischer Basis und liefert so die Grundlage zum Verständnis des folgenden zweiten Teils. Dieser spezielle Teil wiederum gliedert sich grob in Nahrungspflanzen und technisch genutzte Pflanzen, wobei ersterer den meisten Raum einnimmt. Die Feingliederung orientiert sich zunächst an den nutzbaren Inhaltsstoffen (z.B. Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße, Harz, Holz) oder der spezifischen Verwendung (z.B. Gemüse, Obst, Futterpflanze Faserlieferant) und unterscheidet dann auf morphologischer Basis welche Pflanzenteile die jeweiligen Produkte liefern.
Ein weiterer Bonus ist die Nomenklatur: alle Pflanzennamen werden in Latein (incl. Synonyme) und Deutsch sowie in den allermeisten Fällen auch in Englisch und Französisch angegeben und auch in allen Sprachen im Sachverzeichnis geführt. Ein umfassendes Literaturverzeichnis kann als Einstieg zum weiteren Studium dienen.
Angenehm fiel mir auf, daß viele in Vergessenheit geratene Nutzpflanzen mit aufgenommen wurden (z.B. Oenothera biennis / Nachtkerze als Wurzelgemüse oder Amaranthus-Arten als Blattgemüse und für Samen).
Auch wer sich (wie ich) beim Lesen australischer Permakulturliteratur oft gefragt hat, was für Pflanzen denn wohl Leucaena, Pigeon Pea, Casuarina, Tamarix, Lespedeza oder Sesbania sind, und durch was sie sich bezüglich ihrer Charakteristika und Funktionen in unseren Breiten eventuell ersetzen ließen, bekommt wertvolle Hinweise. UB